behelligen

behelligen
behelligen Vsw std. stil. (16. Jh.) Stammwort. Die heutige Bedeutung "belästigen" geht zurück auf älteres "plagen". In dieser Bedeutung ist das Wort (wie das einfache helligen) aus dem Adjektiv hellig "müde, matt" abgeleitet (also eigentlich "ermatten, ermüden", trans.). Das nur regional seit spätmittelhochdeutscher Zeit auftretende Adjektiv ist seinerseits eine Erweiterung aus dem ebenfalls beschränkt verbreiteten hahl, hähl, hel(l) "trocken, mager, dürr", mndl. hael; Relikte dieses Adjektivs auch in anderen germanischen Sprachen, vor allem in anord. hallæri "Mißernte, Hungersnot" (zu anord. ár "Jahr") und ae. (selten) hell-heort "verzagt" ("schwachherzig"). Zu erschließen ist etwa g. * halli- Adj. "dürr, vertrocknet" (aus voreinzelsprachl. * kolz-i- ?); vergleichbar ist lett. kàlst "vertrocknen" und mit s mobile im Anlaut gr. skéllomai "ich vertrockne, verdorre", nebst gr. skeletós "Mumie, Skelett". Hallig, schal, Skelett.
Heidermanns (1993), 275;
Grazi, V. FS Carlo Alberto Mastrelli (Pisa 1985), 201-210. deutsch ix.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • Behelligen — Behêlligen, verb. reg. act. Unruhe, Beschwerde erwecken, beschwerlich fallen. Einen mit etwas behelligen. Wiewohl wir dieselben mit weitläuftigen Schreiben zu behelligen uns nicht vorgenommen. Daher die Behelligung, plur. die en, für Beschwerde,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • behelligen — behelligen: In dem seit dem 17. Jh. gebräuchlichen Verb steckt das mhd. Adjektiv hel »schwach, matt«, das eigtl. »ausgetrocknet« bedeutet. Es gehört zu der unter ↑ schal behandelten idg. Sippe. Von mhd. hel abgeleitet ist mhd. hellec »ermüdet,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • behelligen — V. (Oberstufe) jmdm. zur Last fallen, jmdn. bedrängen Synonym: belästigen Beispiel: Die Polizei hat vier Tage später den Arbeitgeber des Verdächtigen mit Fragen behelligt. Kollokation: jmdn. mit Bitten behelligen …   Extremes Deutsch

  • behelligen — irritieren; ablenken; stören; unterbrechen; nerven (umgangssprachlich) * * * be|hel|li|gen [bə hɛlɪgn̩] <tr.; hat: in störender Weise bedrängen, belästigen: jmdn. mit Fragen, Forderungen behelligen; es tut mir leid, Sie an Ihrem Geburtstag… …   Universal-Lexikon

  • behelligen — bedrängen, belästigen, lästig fallen/sein, plagen, zur Last fallen, zusetzen; (ugs.): ankommen, auf den Geist gehen, auf den Wecker fallen/gehen, auf die Nerven fallen/gehen, den [letzten] Nerv rauben, den Nerv töten, nerven, nicht in Ruhe… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • behelligen — be·hẹl·li·gen; behelligte, hat behelligt; [Vt] jemanden (mit etwas) behelligen geschr; jemanden dadurch stören oder belästigen, dass man ihn (ständig) um Rat, Auskunft usw bittet <jemanden mit Fragen, seinen Sorgen behelligen>: Es tut mir… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • behelligen — behellige …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • behelligen — be|hẹl|li|gen (belästigen) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • anmachen — aufgeilen (umgangssprachlich); antörnen (umgangssprachlich); erregen; heiß machen; ansexen (umgangssprachlich); anturnen (umgangssprachlich); einschalten; …   Universal-Lexikon

  • verschonen — schonen; (jemandem etwas) ersparen * * * ver|scho|nen [fɛɐ̯ ʃo:nən] <tr.; hat: davon absehen, (jmdm.) etwas Schlimmes anzutun; einer Sache keinen Schaden zufügen: der Sturm hat kein Haus verschont; bisher sind wir von der Seuche verschont… …   Universal-Lexikon

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